Seit Herbst 2009 betreibt die Deutsche Tanja Hock die Mobile Hilfe Madagaskar, die mit einem Hebammenmobil startete. Sie wollte damit verhindern, dass auf der Roten Insel weiterhin Neugeborene im Müll entsorgt werden – ein gängiges Problem. Ihr Erfolg und Engagement ist beindruckend: Seit dem Start des Hebammenmobils haben alle betreuten Frauen ihre Kinder behalten - und aus dem Mobil wurde ein geburtshilfliches Krankenhaus.
Das Hebammenmobil "Sage-femme mobile" entstand aus einem ausgedienten Bankmobil, das - mit Hilfsgütern beladen - von Deutschland nach Madagaskar gebracht wurde. Heute liegt der Schwerpunkt der MHM auf der medizinischen Versorgung und dem Wohl der betreuten Familien und ganz besonders der Kinder, die mehr als 50% der Bevölkerung ausmachen. MHM will allen Menschen medizinische Unterstützung ermöglichen, die aufgrund ihrer finanziellen Möglichkeiten oder der grossen Entfernung zu einer medizinischen Einrichtung sonst keine Hilfe bekämen. Dazu kommen die sozialpädagogischen Dienste als Investition in die Zukunft des Landes, indem die Menschen im Schnitt unter 15 Jahre alt sind. Der Schlüssel für Veränderung liegt in der Fortbildung des einheimischen Personals, weshalb wir von farfalla uns auf die Finanzierung einer Hebammenschülerin verpflichten.
Seit Herbst 2012 fährt das Hebammenmobil zusätzlich nahezu jede Woche in verschiedene Buschdörfer ausserhalb der Hauptstadt – zu Menschen, die im Umkreis von ca. 20 km keinen Zugang zu medizinischer Versorgung haben. Bei den zweitägigen Einsätzen können jeweils ca. 100 Patienten medizinisch versorgt werden.
Seit 2019 steht das von der MHM initiierte und gebaute geburtshilfliche Krankenhaus in Ambovo - neben der Geburtshilfe gibt es hier sogar eine Station für Frühgeborene.
An vier Abenden pro Woche arbeitet das Team aus Hebamme, Allgemeinarzt, Kinderdienstmitarbeitenden und Fahrer an festen Standorten in den Strassen der Hauptstadt, Antananarivo. Den Frauen und Kindern, die in Geschäftseingängen und anderen Unterschlüpfen ihre kargen Nachtlager aufschlagen, wird so die notwendige medizinische Versorgung angeboten. Daneben erhalten diese Menschen am Rande der Gesellschaft empathische Ansprechpartner.