Diese Gegend riecht! Angenehm und würzig nach Kräutern, mal höhlenfeucht, dann blütenzart, und immer anders.

Die Cevennen im Süden Frankreichs: Hier herrscht die Natur. Sie demonstriert ihre Macht durch tiefe Schluchten und archaische Berge. Hier kann es geschehen, dass man sich auf einem der Höhenzüge plötzlich inmitten von Hunderten Schafen und Ziegen wiederfindet. Ein Bild wie ein Gemälde von Cezanne. Stark, ausdrucksvoll, einprägend. Diese Gegend ist nichts für verwöhnte Städter, denn das Leben ist nicht einfach. Wer hier lebt, wurde entweder hier geboren oder hat sich ganz bewusst dafür entschieden. Wegen der Ausdruckskraft der Landschaft, der sauberen, würzigen Luft, weil hier die Menschen Verträge noch per Handschlag schliessen und das gesprochene Wort noch etwas gilt.

Wir von farfalla haben uns vor über 35 Jahren in diese Gegend verguckt. Hier haben wir Menschen gefunden, die uns mit ihrer einfachen, natürlichen und ursprünglichen Art vieles beigebracht haben. Menschen, für die Bio einfach „logisch“ ist.

Früher und heute

Früher und heute

Vor dem zweiten Weltkrieg wurde Lavendel in den Cevennen von Bergbauern, Schäfern und Hirten gesammelt und im Hauptort auf dem Dorfplatz destilliert. Als wir zum ersten Mal nach über vierzig Jahren im cevennischen Dorf St. Croix auf dem Dorfplatz das ätherische Öl zu destillieren begannen, strömten von überall Leute herbei, und viele alte Menschen gaben uns Ratschläge, wie man das früher gemacht habe. Eine betagte Frau brachte ihre Wäsche mit, die sie im auslaufenden Lavendelwasser wusch. Das habe sie früher immer gemacht, da warmes Wasser rar und teuer gewesen sei. Wie sie uns erklärte, dufteten ihre Kleider nach dieser Wäsche tagelang wunderbar und hielten dabei noch die Motten fern.

Les femmes des Cevennes

Les femmes des Cevennes

Claire Moucot ist eine Frau in den Fünzigern mit dem natürlichen Charme dieser Gegend. Auffallend ist ihr Schalk in den Augen und unvergesslich ihr Händedruck. Eigentlich sagt der schon alles. Diese Frau weiss, was sie will. Wie keine andere hat sie ihre Visionen in die Tat umgesetzt. Seit rund dreissig Jahren beschäftigt sie sich mit Bio-Pflanzen, ebenso lange besteht die Freund- und Partnerschaft mit farfalla. Sie hat eine ganze Truppe von Frauen um sich versammelt, die sich den Wildpflanzen auf den Höhenzügen der Cevennen verschrieben haben.

Wilder Berglavendel

Wilder Berglavendel

In den Monaten Juli bis September ernten die Frauen ungefähr 8000 Kilo wildwachsenden Berglavendel. Daraus werden um die 50-60 kg ätherisches Öl destilliert. Nur wer einmal mitgeerntet hat, kann diese harte Arbeit nachfühlen. Im Gegensatz zum angebauten Lavendel, der etwa 80-100 cm hoch wächst und maschinell geerntet wird, ist der Berglavendel ein zartes Pflänzchen von 25-30 cm Höhe, das sich weitläufig über die Berghänge verstreut. Selbstredend, dass er nur von Hand geerntet werden kann.

Wo der Lavendel in den Himmel wächst

Die „Causses“ (Höhenzüge) sind sehr typisch für die Cevennen. Der Weg führt über unendliche Kurven in die Höhe bis auf 1200 m, was schwachen Mägen Probleme bereitet. „Les femmes“ sind mit Picknick für eine Woche und mit ihren Ernteutensilien ausgerüstet: Sichel, Schleifstein, Körbe, Tücher, Notfallapotheke und natürlich mit dem ätherischen Öl vom Berglavendel, um Bienenstiche zu behandeln. Übernachtet wird in einfachen Hütten oder in Zelten. Und so schwärmen sie dann aus in alle Himmelsrichtungen und füllen ihre Tücher mit Lavendel, bis diese prallvoll sind. Oft werden die vollen Tücher auf dem Kopf zurückgetragen, kilometerlang, bis zu einem Weg, wo der Camion noch halten kann. Die Arbeit ist beschwerlich und körperlich sehr anstrengend. Aber in den Augen der Pflückerinnen kann man lesen, wie zufriedenstellend die Ernte auch sein kann.

Der Mann, der Bäume pflanzte

Diese Gegend ähnelt dem kargen Bergland der Provence. Die wunderschöne Geschichte „Der Mann, der Bäume pflanzte“ vom französischen Autor Jean Giono könnte sich auch hier abgespielt haben. Ein junger Mann wandert im Jahre 1910 alleine durch das karge Bergland. Auf der Suche nach Wasser, das ihm ausgegangen war, trifft er zufällig auf einen Schafhirten, der ihm zu trinken gibt und ihn in seiner Hütte übernachten lässt. Dieser hat, nachdem er Frau und Sohn verloren hatte, sich für ein Leben in der Einsamkeit entschlossen. Doch da es in der Gegend keine Bäume gab, starb dort alles ab und aus. Und so begann der Schäfer, Bäume zu säen, um das Leben in die Landschaft zurück zu bringen: Der junge Mann, der bei ihm Unterschlupf fand, kehrte mehrmals zurück und erlebte das Wachstum des Waldes und die Veränderung der Landschaft, die dieser bewirkte: Die Brunnen führten wieder Wasser und Menschen kehrten in die ehemals verlassenen Dörfer zurück. Und ebenso hauchen die Frauen der Sammeltruppe von Lozère auch den Cevennen wieder Leben ein. C‘est la vie! Dieser Spruch passt so gut in diese Gegend, er drückt die Gelassenheit und Bescheidenheit aus, die uns manchmal so fern liegt. Vielleicht ist es das, was uns immer wieder dazu bewegt, in dieses Herzstück Frankreichs zu reisen.

Berglavendel im farfalla Sortiment

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    200ml
    CHF 12.90

    Berglavendel Relax, Schön entspannt Handcreme

    50ml
    CHF 12.90

    Berglavendel Relax, Schön entspannt Körperlotion

    150ml
    CHF 19.90
  • Grand Cru

    Wilder Berglavendel bio Wildsammlung Grand Cru, ätherisches Öl

    5ml
    CHF 14.90
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Ernteausfall 2022

Ernteausfall 2022

Aufgrund der Trockenheit seit dem Winter und der Hitzewelle seit Juni haben viele Lavendelpflanzen nicht geblüht, andere sind verschwunden und die, die geblüht haben, hatten überwiegend kleine Ähren. Darum war der Destillationsertrag 2022 sehr gering – nur ca. 15% der normalen Menge. Dies hat zur Folge, dass wir das ätherische Öl «Wilder Berglavendel» bis zur nächsten Ernte im Herbst 2023 nicht mehr anbieten können.

Die erhaltene kleine Menge des ätherischen Öls reicht glücklicherweise für die Herstellung unserer Berglavendel-Körperpflege und des Berglavendel-Gesichtsöls aus. Die Rezepturen bleiben folglich unverändert.