Um langjährige Partnerschaften mit Pflanzenbauern zu pflegen, um Länder,
Leute und Kulturen kennenzulernen und auch um freundschaftliche Kontakte zu knüpfen, gehören Duftreisen bei farfalla seit jeher zur Firmenkultur. Natürlich wollen wir bei unseren Besuchen auch sicherstellen, dass alle Produzenten unseren hohen Standards gerecht werden. Unsere Duftreise nach Italien war zuallererst ein Genusshighlight: Schliesslich gehört das ätherische Öl der Bergamotte zu unseren absoluten Lieblingen.
Rein optisch unterscheidet sich die kapriziöse Dame kaum von ihrer beliebten Cousine, der Zitrone. Wer die Bergamottefrucht jedoch pur geniessen möchte, sei vor ihrem bitteren Geschmack gewarnt: Hier kommt die Schönheit nicht von innen, sondern steckt in der Schale. Denn aus ihr wird das berühmte (Earl Grey Tea!), das legendäre (Eau de Cologne 4711!), das grandiose (farfalla Grand Cru!) ätherische Öl destilliert.
Nach einem hitzigen Sommer lockt uns der Spätherbst nach Kalabrien, wo ab November die Bergamotte geerntet wird, die hier als Königin der Zitrusfrüchte gilt. In der Tat ist die Bergamotte eine ganz besondere Frucht, die nur unter sehr aussergewöhnlichen Bedingungen wächst.
Die Kalabresen behaupten,
dass sie nur an Orten
gedeihe, von denen aus der Ätna zu sehen ist.
Und wirklich – ein Blick auf eine Karte der Anbauflächen bestätigt dieses Gerücht. Bergamotte-Bäume wachsen praktisch ausschliesslich auf einem 150 km langen Landstreifen an der ionischen Küste, der sich von Villa Giovanni bis Monasterace in der Provinz Reggio Calabria erstreckt. Man versuchte bereits, sie an vielen anderen Orten (in Brasilien, Israel, Australien, sogar in Südafrika) anzusiedeln, manchmal sogar mit Erfolg. Allerdings erreicht dort das ätherische Öl nie seine ursprüngliche Fülle von ca. 350 chemischen Komponenten – und die Qualität seines Dufts leidet erheblich unter diesen Einbussen. Während wir im herrlichen Bergamottehain unseres Anbaupartners unterwegs sind, den schneebedeckten Ätna im Blick, eine salzige Meeresbrise auf den Lippen, fühlen wir die Besonderheit dieses Mikroklimas. Der Bauer Giorgio erklärt uns, dass dieser Baum alluviale und tonige Böden mag, die besonders reich an Mineralsalzen sind. Temperaturschocks hingegen verträgt er gar nicht. Die steten Meeresbrisen helfen gegen Pilzinfektionen. Und Sonne, Sonne, Sonne.